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Die Filiation Prien (Maler vor 1800)
In einem landschaftlich so reizvollen Ort wie Prien sind natürlich schon vor 1800 und damit ohne Einfluss der Fraueninsel Maler nachweisbar, wie etwa Peter Reul, der das Bild des gotischen Hochaltars der Pfarrkirche Prien um 1465 / 1470 schuf. Von großer Bedeutung ist Jacob Carnutsch. Er kam um 1679 nach Prien und gelangte hier zu großem Ansehen. Gemeinsam mit dem aus Innsbruck stammenden Maler Josef Eder gestaltete er beim Neu- und Umbau der Domstiftskirche Herrenchiemsee zu einem barocken Gotteshaus die Fresken in Chor- und in den Seitenkapellen, die Altarbilder und mehrere Gemälde.
Zu erwähnen sind weiter die Trautersdorfer Freskenmaler Joseph Tiefenbrunner (Vater, 1709 – 1787) und Franz Xaver Tiefenbrunner (Sohn, 1736 – 1777). Neben verschiedenen Kirchenausschmückungen wie in Hirnsberg, Niederaschau, Thalkirchen, St. Florian, St. Salvator haben die Tiefenbrunners zahlreiche Bürger- und Bauernhäuser in Prien und Umgebung mit Fresken ausgestattet, so zum Beispiel den Wider-Hof in Trautersdorf und die Giebelfront der Aumühle.
An der Schwelle zum 19. Jahrhundert steht schon Benedikt Furtner, geboren 1774 auf Frauenchiemsee, der als erster bildender Künstler auf der Fraueninsel genannt wird und sich 1819 durch Einheirat dauerhaft in Prien an der Bernauer Straße niederließ.