Veröffentlicht am 14. März 2023
25 Mitglieder des Kulturfördervereins Prien besuchten unter der Leitung des Vorsitzenden Georg Klampfleuthner die Ausstellung „Zauberhaftes Capri. Ein Paradies für Künstler“ in der Gemäldegalerie der Stadt Dachau.
Unterstützt wurde die Organisation von der Prien Marketing GmbH, die durch ihre Geschäftsführerin Andrea Hübner vertreten war.
Seit Kaiser Tiberius ist die Insel Capri ein besonderer Ort für mediterranes „Dolce far niente“. Die Blaue Grotte, die Fischer, die Inselarchitektur und der Rundumblick auf das Meer, alles findet sich auf den circa 80 Gemälden und Grafiken dieser Ausstellung.
Jeder zehnte Einwohner ein Maler
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Dachau mit zu den bedeutendsten Künstlerkolonien Europas. Damals, heißt es, war jeder zehnte Einwohner ein Maler, darunter Adolf Hölzel, Ludwig Dill und Arthur Langhammer. Daher gehört die Stadt Dachau, wie die Marktgemeinde Prien und der Kulturförderverein Prien zur Vereinigung der europäischen Künstlerkolonien, euroArt.
Der Oberbürgermeister von Dachau, Florian Hartmann, derzeitig Präsident von euroArt, begrüßte die Gruppe mit einem Vortrag über die Stadtgeschichte Dachaus. Ebenso stellte er die Aktivitäten von euroArt und den zusammengeschlossenen Künstlerkolonien, angefangen bei dem französischen Vallauris, über das deutsche Worpswede und Ahrenshoop bis hin zum, im Songnefjord liegende, Balestrand in Norwegen, vor.
„Wenn auf Capri die rote Sonne im Meer versinkt“, mit diesem bekannten Schlager begrüßte Dr. Ruth Negendanck, die neben vielen anderen das Buch „Künstlerlandschaft Chiemsee“ verfasst hat, die Gruppe in der Gemäldegalerie Dachau. Sie kam extra aus Nürnberg, um „ihre Priener“ durch die Ausstellung zu führen. Sie erzählte zum Beispiel, wie Goethe zweimal vergeblich versucht hat, auf die Insel zu gelangen oder wie Jean Paul die Form der Insel als eine liegende Sphinx beschrieb. Auch die Geschichte der Blauen Grotte, die von zwei jungen, deutschen Malern wiederentdeckt wurde.
So tauchten die Teilnehmer ein in die mediterran leuchtenden Bilder der Künstler des 19. und 20. Jahrhundert aus Italien und Deutschland. Die Dachauer Künstler Langhammer und Dill saßen mit vielen anderen Kunstschaffenden, Malern und Poeten zusammen in der Birreria Bavarese, nach dem Maltag beim Bier.
In der Inselchronik aufgeführt
Der im Januar 1864 in München gebürtige Architekt, Maler und Schriftsteller Leo von Klenze war ebenfalls temporärer Insulaner auf Capri. Die ausgestellten Skizzen gleichen denen, die von den Malern der Fraueninsel in der Inselchronik festgehalten wurden. Auch Max Haushofer, einer der ersten Chiemseer Inselmaler, vertreten mit vier Bildern, wird dabei gewesen sein.
Capri ist, dank dieser Führung, zum echten „Capriccio“ im Gedächtnis der Kunstfreunde verankert.