Veröffentlicht am 12. April 2023
Im Rahmen der Ausstellung „fotografie I aktuelle positionen“ behandelt am Donnerstag, 27. April 2023, um 18 Uhr Ute Gladigau in ihrem Vortrag „Fotografinnen – Frauen hinter der Kamera“ die Rolle der Frauen in der Fotografiegeschichte.
Obwohl Frauen seit den Anfängen der Fotografie einen bedeutenden Beitrag geleistet haben, werden ihre Arbeiten oft übersehen oder unterschätzt.
Waren es in den frühen Tagen der Fotografie hauptsächlich wohlsituierte Damen, die sich mit der neuen Technologie beschäftigten und selbst aktiv fotografierten, trat im 20. Jahrhundert ein neuer Typ Frau hervor, talentiert, selbständig und selbstbewusst. Mit der Kamera in der Hand eroberten sie die Welt der Fotografie und bewiesen Professionalität in verschiedenen Genres, wie der Porträtfotografie, der Mode und Werbung, der Landschafts- und Dokumentarfotografie, sowie in künstlerischen Experimenten. Auch in der Kriegsfotografie haben Fotografinnen weltweite Krisen und Kriegsverbrechen dokumentiert und unser Bild vom Krieg maßgeblich mitgeprägt.
Mit verschiedensten Bildstrategien und Erzählformen, mit Herangehensweisen zwischen sachlicher Distanz, unmittelbarer Direktheit bis zur persönlichen Anteilnahme, waren Fotografinnen wie Lady Clementina Hawarden, Eve Arnold, Margaret Bourke-White, Dorothea Lange, Lee Miller, Inge Morath, Ilse Bing, Regina Relang, Zanele Muholi u.v.a. an der Entwicklung der modernen Fotografie entscheidend beteiligt.
Dank der Breite ihrer Begabung und der technischen Raffinesse sind ihre Arbeiten heute geschätzt und anerkannt. Weil aber Frauen in der Fotografiegeschichte immer noch unterrepräsentiert sind, ist es weiterhin wichtig auf die Vielfalt ihrer Arbeiten zu verweisen und diese zu dokumentieren.